Camargue

27.05.2022 Über die Camargue in die Pyrenäen

Eigentlich haben wir gar keine Lust weiter zu bloggen. Wieso auch? Der ursprüngliche Sinn des Blogs ist vorbei. Familie und Freunde konnten uns 2019 bei unserer Panamericana Reise begleiten und sehen wie es uns ergeht. Das ist sicher in Bolivien interessanter, als wenn wir mit zwei BMW Motorrädern irgendwo durch Europa fahren.

Wir entscheiden uns trotzdem dazu, weiter zu bloggen, denn erstens waren die Berichte auch immer eine Art Tagebuch für uns selbst und zweitens gibt es vielleicht ein paar Motorradfahrer, die bei ihrer Tourplanung von unseren Erlebnissen profitieren können.

Also weiter. Heute in die Camargue. Mehr als dass dort wilde Pferde der Abendsonne entgegen galoppieren wissen wir nicht. Und selbst das ist aus dem Französischunterricht in der Schule. Also fahren wir hin und schauen uns an, wo die Rhone in das Meer fließt und das größte Flussdelta Europas bildet. Arg viel Auswahl gibt es bei der Route nicht. Es geht ca. 30 Kilometer östlich der Rhone bis zur Südspitze. Die Landschaft ist geprägt von weitläufigen Äckern und Weiden.

Unten angekommen setzen wir zusammen mit ca. 30 Goldwing Bikern über die Rhone. Die sind unterwegs zum internationalen Goldwing Treffen und kommen aus der Champagne. Wir tauschen uns über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Motorradtypen aus und merken gar nicht, dass die Fährcrew vergisst unsere Tickets zu kassieren.

Auf der westlichen Seite der Rhone wird es natürlicher. Eine kleine Straße windet sich zwischen den Sümpfen und entlang seichtem Gewässer. Wir sehen ein paar Flamingos auf einem Bein stehen und die typischen Camargue Rinder grasen. Aber die größte Überraschung ist, dass Andre vor lauter Wildtier-Spotting plötzlich auf der Straße liegt. Ups. War doch tatsächlich ein Kiesbett in der Kurve. Ein paar freundliche Franzosen helfen uns beim Aufheben des Gefährts. Motorradfahren ist gefährlich und es ist gut, gelegentlich daran erinnert zu werden, seine Sinne beinander zu halten. Nach ein paar Kilometer Sumpflandschaft mit heftigem Wind erreichen wir die Route National in Richtung Süden. Unsere Camargue Ausbeute ist etwas spärlich aber sicher ist das alles spektakulärer wenn man absteigt und sich Zeit nimmt die Gegend abseits der Straßen zu erkunden. Vielleicht gibts dann auch die Pferde und den Sonnenuntergang.

Wir machen uns auf den Weg in Richtung Pyrenäen und cruisen an der Mittelmeerküste bis nach Narbonne runter. Dort gibt es die ersten Ausläufer der Berge und schöne Kurven durch das Languedoc. Bis wir den ersten brauchbaren Campingplatz erreichen stehen 350 Kilometer auf dem Tacho. Da ist es auch egal, dass der ganze Camping eigentlich eine Hochzeitsgesellschaft ist. Freundlich erklärt uns der Betreiber von wo der Wind kommt, so dass wir wenig von dem Lärm mitbekommen. Hilft nur bedingt aber die Musik ist gut und die Leute lustig.

Übrigens der Camping ist eine Empfehlung wert: https://www.camping-la-peiriere.com