Burgund

Burgund – auf dem Weg in die Pyrenäen unser erstes Ziel. Schon lange wollen wir die Weingärten besuchen, in denen die Chardonnays und Pinot Noirs reifen, nach denen die Welt verrückt ist. Und wir auch.

22.05.2022 Côte de Nuits

Also ab auf die Autobahn und via Freiburg und Besançon nach Dijon, dem nördlichen Ende des Burgunds. Dort angekommen vergessen wir schnell die 400 Kilometer, die wir schon in den Knochen haben. Wir nehmen das kleine Strässchen namens Route des Grands Crus und ein spektakulärer Name reiht sich an den nächsten. Los gehts mit Fixin, gefolgt von Gevrey-Chambertin und über Vougeot gelangen wir in das erste Epizentrum des burgundischen Weinbaus: Vosne-Romanée. Wer derartige Namen auf einem Weinetikett sieht, macht selten einen Fehler. Wir setzen uns auf eine Parkbank und essen unsere Brote gegenüber von La Tâche, einer Monopollage von Romanée-Conti. Der Ertrag von ca. drei Rebstöcken wird zu einer Flasche der teuersten Weine der Welt verarbeitet. Kaufen kann man diesen Wein nicht. Man bekommt ihn. In dem einen oder anderen guten Restaurant. So ab 4.000 Euro die Flasche. Wir spazieren noch rüber zur anderen Monopollage (bedeutet übrigens, die Lage gehört einem einzelnen Weingut): Romanée-Conti. Diesen Wein bezeichnen nicht wenige als den besten der Welt und der jährliche Ertrag von nur ca. 5.000 Flaschen lässt die Preise explodieren. Es lohnt sich die Geschichte dieser berühmten Domaine zu lesen, sie ist beeindruckend. Es lohnt sich aber auch, Ausschau zu halten nach weniger berühmten, aber nicht weniger guten Domaines, von denen das Burgund voll ist.

Ein herrlicher Ritt durch das ländliche Burgund führt uns von Nuits-Saint-Georges nach Antigny, wo wir im Ferienhaus von Freunden nächtigen.

23.05.2022 Chagny en Bourgogne

Am nächsten Morgen gibt es eine kleine Planänderung. Es regnet und zwar heftig. Nicht umsonst ist hier alles saftig grün, die Mischung aus Sonne und Regen lässt Wiesen, Wälder und Wein üppig gedeihen. Wir warten bis Mittag und fahren nach Beaune. Wo wir den nächsten Regenschauer in einem Bistro aussitzen und nach einem kleinen Rundgang machen wir uns auf den Weg zum Lameloise, dem ersten kulinarischen Höhepunkt unserer Reise.

Das mit drei Sternen dekorierte Restaurant verspricht eine spannende Mischung aus klassisch französischer Küche und der etwas derben burgundischen Hausmannskost. Zumindest erhoffen wir uns das Burgund mit seinem Bœuf Bourgignon, Coq au Vin, Saucissons als Inspiration für den Abend.

Was wir serviert bekommen überrascht uns positiv, ist aber weder besonders burgundisch noch besonders kreativ. Die Langoustine sehr zart, aber die Zabaione technisch schlecht gemacht. Die Taube auf den Punkt, aber die Jus eher langweilig. Ein absoluter Volltreffer hingegen ist der Wein von Arnoux-Lachaux und der Service mit seinem großartigen Charme.