22.-25.11.2019 Malargüe – Valle de Uco – Mendoza
Mendoza war in unserer Reiseplanung der südlichste Punkt. Bis hierher sollte es gehen und dann ab nach Buenos Aires. Als es soweit war, hatten wir aber keine Lust auf Reiseende und sind rechts nach Santiago abgebogen. Nach siebentausend Kilometer Chile und Patagonien kommen wir heute in der berühmten argentinischen Weinregion an. Wir lassen es langsam angehen und quartieren uns auf dem bezaubernden Weingut La Azul im Valle de Uco ein. Ein Volltreffer. Das Restaurant liegt mitten zwischen Weinreben, das Essen kommt ungefragt auf den Tisch und nachdem die Bedienungen ihrer Begeisterung über die Weine freien Lauf gelassen haben, bleiben die Flaschen auf dem Tisch stehen. All you can Drink sozusagen. Ende November weht ein laues Lüftchen bei Sonnenschein und 25 Grad. Wir fühlen uns wie im Paradies.
Leicht angesäuselt spazieren wir durch die Weinreben zum Hotel der Bodega. Der Himmel über dem Valle de Uco hat eine unfassbare Weite. Wir beziehen unser Zimmer in einem modernen Betonbau mitten im Weinberg. Die Besitzer von La Azul haben ganze Arbeit geleistet und nach den letzten Absteigen in der Prärie, freuen wir uns über etwas architektonischen Anspruch.
Da leider nur noch eine Nacht frei ist, steuern wir schon am nächsten Morgen die Innenstadt von Mendoza an. Wir kommen bei Sergio und seinem Hund Wilson im Sosahaus unter. Das Hostel ist eher einfach, aber bei Motorradfahrern beliebt und der Typ ist cool. Bei dem Stichwort Stuttgart wird er noch aufgeregter als sowieso schon und erzählt uns die Geschichte, wie er im Milaneo nachts eingeschlossen wurde. Wir befürchten, dass er gleich kollabiert vor lauter Aufregung und wollen uns gar nicht vorstellen, wie das in echt war. Auf jeden Fall war am Schluss die Polizei im Spiel und wir sehen den fuchtelnden Argentinier in einer schwäbischen Polizeiwache bildlich vor unseren Augen.
Sergio gibt uns noch ein paar Tips um Mendoza zu erkunden und dann ziehen wir los. Das Leben spielt sich in acht mal acht Blocks ab, an jeder Ecke ein Park. Wir sind ein bisschen ernüchtert, so wirklich sehenswert erscheint uns das sonntägliche Mendoza nicht zu sein und beschließen am nächsten Tag mit dem Hop-on Hop-off Bus zu fahren. Unser Notprogramm für Städte, die sich uns zu Fuß nicht so recht erschließen. Das funktioniert auch in Mendoza. Wir tuckern durch schöne Parks, besichtigen ein monumentales Denkmal auf einem Berg mit toller Aussicht auf die Anden und lassen den Tag auf der Kneipenmeile ausklingen.
Unseren letzten Tag in Mendoza nutzen wir für eine Bustour zu zwei Weingütern und einer Olivenölmühle. Das hätten wir uns sparen können. Die ganze Veranstaltung liegt irgendwo zwischen Touristenabzocke und Fremdschämen. Wir trösten uns mit Baguette und Käse aus der französischen Bäckerei nebenan und beschließen, das nächste Mal einfach länger in La Azul zu bleiben. Nach drei Tagen sagen wir Tschüss Mendoza und machen uns auf den Weg nach Buenos Aires.