Via Veracruz nach Oaxaca

27.05.2019 Teotihuacan – Veracruz 

Vor uns liegen 380 km Highway nach Veracruz. Wir sind auf eine öde Fahrt eingestellt und werden einmal mehr überrascht. Die Landschaft ist so grandios und abwechslungsreich, dass die 5 1/2 Stunden wie im Flug vergehen. Zwischen 2.400 m und 2.700 m wechseln sich trockenes Flachland, grüne Berge, schwarze Lavalandschaften, Kakteen, Weideland und schroffe Felsen ab. Bis wir auf der Ostseite des Gebirges wieder in grünen, feuchten Regenwald eintauchen. Im Vergleich zu den bisherigen Bergregionen, ist dieses Gebiet dicht besiedelt. Einfachste Hütten stehen dicht an dicht an der Straße entlang, zahlreiche Trampelpfade ziehen sich den Berg hinauf zu abgelegeneren Behausungen und gefühlt steht an jeder Kurve einer und wartet auf ein Colectivo, sogenannte Sammeltaxis, die hier den öffentlichen Nahverkehr ersetzen. Mit jedem Kilometer, den wir uns Vercruz und somit der Meerehöhe nähern, steigt das Thermometer unerbittlich auf 36 Grad. Bei einer Luftfeuchtigkeit von 95% fühlen wir uns wie im Dampfbad. 

Dann entdecken wir das Meer und uns wird bewusst, dass wir einmal den Kontinent vom Pazifik zum Atlantik durchquert haben. Vorbei am Industriehafen geht es durch die geschäftige Innenstadt von Veracruz zum Oyster Hostel. Endlich werden wir die Motorradklamotten los. Wir waren noch nie so dankbar über eine Klimaanlage wie hier!

Nachts kühlt es hier kaum ab, so dass wir den Abend für einen Spaziergang an der Strandpromenade entlang zum Zócalo (Hauptplatz) nutzen und den Straßenverkäufern und Musikern zu zuschauen. 

28.05.2019 Veracruz – Oaxaca

Kaum zu glauben, aber die gestrige Fahrt wird noch getoppt. Die ersten Kilometer geht es an der Atlantikküste entlang in südlicher Richtung, bis wir einem Fluß ins Landesinnere folgen. Vorbei an Bananen- und Zuckerrohrplantagen. Hier herrscht ein reges Treiben auf der Straße. Es ist Erntezeit und Traktoren mit 5-6 Anhängern transportieren die Zuckerrohrstangen zu Sammelplätzen. Bei 38 Grad und dieser hohen Luftfeuchtigkeit können wir es kaum erwarten, bis es endlich wieder in die Berge geht. Nach 210 km ist es soweit. Vorher braucht Karin dringend eine Pause, bevor sie in der Hitze kollabiert. Da kommt die kleine Taqueria gerade recht.

Gestärkt genießen wir bei angenehmen Temperaturen die letzten 210 km durch dichten Regenwald und können gar nicht genug bekommen von dieser grandiosen Bergstraße. Es ist die schönste Route, die wir in Mexiko gefahren sind!

Spät, aber glücklich kommen wir in Oaxaca und unserem Hostel Azul Cielo an. Wir sind ganz verzückt, wie liebevoll es eingerichtet ist. Der Garten ist die reinste Oase und sogar unsere Motorräder haben in der Lobby Platz.