14.05.2019 Fähre La Paz – Topolabampo
Auf der Rückfahrt von Cabo Pulmo machen wir wieder einen Zwischenstopp bei der Bäckerei in Triunfo, wer weiß wann wir wieder so gutes Brot bekommen. Die Deutschen und ihr Brot. Nach drei Stunden kommen wir am Hafen von La Paz an und suchen unseren Weg durch das Chaos. So genau verstehen wir zwar nicht was hier vor sich geht aber egal, wir stehen neben der Rampe ins Schiff und bevor sie zugeht sind wir auf jeden Fall drin. Genau so geht es auch Antoine, der zusammen mit seiner Freundin Alex und ihrem Toyota Jeep Otto ebenfalls auf der Panamericana unterwegs ist. Wir überbrücken die Wartezeit in der Mittagshitze mit Erfahrungsaustausch und freuen uns über so nette Mitreisende.
Die Fähre selbst ist gut in Schuss. Nach dem Anblick der anderen Fähre nach Mazatlan, die momentan zwar kaputt ist, aber eigentlich unsere Wunschroute war, ist das durchaus erwähnenswert. Das Essen in der Kantine ist natürlich nicht genießbar, aber wir profitieren von unseren Fährerfahrungen aus Griechenland und Italien packen entspannt unsere Tupperdosen aus. Da sich unsere reservierten Sitzplätze in der ersten Reihe vor einem lärmenden Riesenbildschirm befinden, ziehen wir das Außendeck vor (also jetzt nicht so Teakholz-Liege-Außendeck sondern eher der Boden vor dem Rettungsbootkran) und freuen uns über einen schönen Ausblick auf die Sea of Cortez. Während wir unseren Gedanken nachhängen und die letzten Wochen der Reise Revue passieren lassen, tauchen auf halber Strecke zwischen La Paz und Topolabampo eine Gruppe Delfine auf. Es ist eine Freude diese eleganten Schwimmer zu beobachten, wie sie immer und immer wieder aus dem Wasser springen. Auch fliegende Fische zischen über das Wasser und in der Ferne entdecken wir eine Walfontäne. Am wolkenlosen Himmel erleben wir einen spektakulären Sonnenuntergang und kommen pünktlich gegen 22 Uhr im Hafen von Topolamapo an. Dort herrscht das gleiche Chaos, wir schauen, dass wir weg kommen. Nach wenigen Kilometern erreichen wir unser Hotel Marina. Während Karin ins Bett fällt, zieht Andre mutig los und besorgt Bier, das er beim nächtlichen Plausch mit Antoine und Alex teilt.
15.05.2019 Topolabampo – El Fuerte
Wir befinden uns nun im mexikanischen Bundesstaat Sinaloa, der fest in der Hand der Drogenkartelle ist und von Reisenden unbedingt gemieden werden soll. Ausgenommen ist die Strecke der Eisenbahn El Chepe, die Einheimische und Touristen von Los Mochis nach Creel bringt, mitten hinein den den Barranca del Cobre (Coppercanyon). Der Canyon soll viermal so groß wie der Grand Canyon sein und die Zugfahrt laut Lonely Planet die letzte spektakuläre Bahnstrecke Mexikos. Wir kaufen in Los Mochis die Tickets für den nächsten Tag und fahren weiter nach El Fuerte. Das hat den Vorteil, dass wir am Morgen länger schlafen können.
El Fuerte ist eine hübsche Kleinstadt, die im Kolonialstil erbaut wurde und durch umliegende Gold- und Silberminen zu Reichtum gelangte. In unserem Hotel verbrachte angeblich Zorro seine Kindheit, bevor er zum Helden wurde. Am Abend schauen wir fasziniert dem lauten Treiben der Einheimischen am Zocalo zu.
16.05.2019 El Fuerte – El Divisadero
Mit dem Shuttle-Bus geht es zum einige Kilometer außerhalb gelegenen Bahnhof. Mitten im Nirgendwo erwartet uns eine schicke Haltestelle. Ob hier wirklich ein Zug hält? Nach einigen Minuten fährt El Chepe tatsächlich und mit Getöse ein. Adrett gekleidete Zugbegleiter begrüßen uns und wir besteigen den noblen Touristenwaggon. Allein die Eisenbahn ist schon ein Erlebnis, so stellen wir uns die Transib vor oder den Orient Express. Wir starten auf Meereshöhe und zuckeln mit 30 km/h bis auf über 2.200 m. Dabei durchqueren wir vier verschieden Vegetationsebenen, von spärlicher Wüste, über Busch- und Weideland, über Eichen- zu Pinienwäldern und erleben spektakuläre Ausblicke auf Flüsse, Schluchten und Felsen. In Divisadero angekommen erwartet uns eine frische Prise und Straßenverkäufer, mit ihren bunten Waren. Doch unser Ziel ist das gleichnamige Hotel und einzige Gebäude weit und breit. Wir schlafen unmittelbar an der Kante des Canyons und haben einen fantastischen Blick. Schade, dass wir die Umgebung nicht zu Fuß erkunden können, das wäre der optimale Ausgangspunkt für tolle Wanderungen.
17.05.2019 El Divisadero – El Fuerte
Am nächsten Morgen besteigen wir wieder El Chepe und genießen bei einem Frühstück im Speisewagen die Aussicht. Sechs Stunden später kommen wir in El Fuerte an und lassen den Tag gemütlich im Hotel und auf dem Zocalo ausklingen.