Devils Backbone

18.05.2019 El Fuerte – Mazatlan

Es gibt Tage, da heißt es Kilometer fressen. Heute ist so einer. Vor uns liegen 480 Kilometer nach Mazatlan.

Die ersten 80 Kilometer zurück von El Fuerte nach Los Mochis verlaufen mitten durch das ländliche Sinaloa. Die Dörfer machen einen ärmeren Eindruck als auf der Baja und was hier angebaut wird, wollen wir auch gar nicht so genau wissen. Jedenfalls halten wir uns an den Tipp, nicht allzu viele Fotos zu machen und am besten einfach nicht stehenbleiben.

Die letzten 400 Kilometer sind Highway. Der ist ziemlich gut ausgebaut und eigentlich gar nicht anders als unsere weltweit bekannten Autobahnen. Naja, vielleicht bis auf die Fahrradfahrer, Schubkarren, Dreiräder und Fußgänger von denen wir uns fragen, wo die eigentlich hinwollen mitten im Nichts.

In Mazatlan angekommen, beziehen wir unsere Betten in einem 10er Schlafraum und freuen uns über eine Küche, den Garten mit Pool und Mangobaum und besonders über die Klimaanlage im Hostel. Wir haben mittlerweile 38 Grad.

19.05.2019 Devils Backbone nach Durango

Das gute an Hostels ist, dass man kaum verschlafen kann. Zumindest nicht in einem 10er Dorm. Für uns perfekt, da wir in unserer Motorradkluft früh loswollen, solange es noch erträgliche Temperaturen hat. So fahren wir am Sonntagmorgen durch das gerade erwachende Mazatlan und bekommen noch einen Eindruck von der Hafenstadt. Vor uns liegt der Espinazo del Diablo, der Devils Backbone wie hier alle sagen. Die Straße verbindet mit über 2.000 Kurven Mazatlan mit Durango und überquert dabei die Sierra Madre Occidental. Und sie soll eine der gefährlichsten Straßen der Welt sein.

Für alle die keinen Bock auf eine kurvige Landstraße durch das Hinterland von Sinaloa haben, gibt es seit ein paar Jahren auch die Möglichkeit einen Maut-Highway zu nehmen, der mit der höchsten Brücke Nordamerikas aufwartet und natürlich viel schneller und sicherer ist.

Wir lassen uns die Kurven nicht entgehen und fühlen uns auch die Fahrt über nicht unwohl. Der Anblick von recht jungen Mexikanern mit einem Colt im Gürtel ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig. Und auch sonst herrscht hier ein anderes Flair, irgendwie schwer zu beschreiben. Man spürt, dass hier andere Gesetze gelten.

Nach dem ganzen Tamtam um Devils Backbone und so, jetzt die Frage wie wars? Also die Fahrt war einwandfrei, wir haben den Aufstieg auf knapp 2.800 m sehr genossen, aber die Aufregung verstehen wir nicht so ganz. Ein bisschen wie ein 320 Kilometer langer Alpenpass.

Devil hin oder her, wir sind in Durango angekommen. Dort beziehen wir direkt am Zocalo (so heißen die mexikanischen Marktplätze) Quartier. Als erstes kochen wir uns ein leckeres Abendessen auf der Parkbank und danach stürzen wir uns in unsere erste mexikanische Fiesta. Wir verstehen zwar nicht worum es geht, aber alle haben Spaß und wir machen einfach mit.